Geschichte
Mit Schreiben vom 18.02.1998 schlug die Altersheim-Verwaltungskommission dem Gemeinderat von Zweisimmen die nachfolgende Zusammensetzung für den neu zu bildenden Stiftungsrat Alterswohnungen vor:
Zwei Vertreter aus der Gemeinde: Oswald Haldi, Beat Kämpf
Zwei Vertreterinnen Altersheim-Verwaltungskommission:
Irene Zumbrunnen, Evelyne Weibel
Eine Vertreterin Clara Bergmann-Stiftung: Trudi Liechti
An der Gemeinderatssitzung vom 03.03.1998 wurden die fünf vorerwähnten Personen einstimmig und in globo in den Stiftungsrat gewählt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Projektwettbewerb für den Neubau des Altersheims mit einem selbständigen Bau für zehn Alterswohnungen bereits stattgefunden und die Firma m+b, Mäder und Brüggemann, Bern, hatte den Projektwettbewerb gewonnen.
Am 08. Mai 1998 wurde die Stiftungsurkunde zwischen dem Altersheim Zweisimmen, der Clara-Bergmann-Stiftung und der Gemischten Gemeinde Zweisimmen unterzeichnet. Die drei vorerwähnten Vertragsparteien errichteten mit Urschrift Nr. 1136 von Notar Beat Balmer die Stiftung Alterswohnungen Zweisimmen mit Sitz in Zweisimmen.
Die Stifter widmeten der Stiftung Alterswohnungen Zweisimmen ein Anfangskapital von Fr. 830'000.00 (Fr. 600'000.00 Altersheim Zweisimmen, Fr. 150'000.00 Clara-Bergmann Stiftung und Fr. 80'000.00 Gemischte Gemeinde Zweisimmen). Die erste Stiftungsratssitzung fand am 20. Mai 1998 statt. Der Spatenstich für die beide Neubauten, d.h. Altersheim, (heute Alterszentrum Bergsonne plus genannt) und Alterswohnungen erfolgte am 06. Juli 1998 . Bis zum Bezug der Wohnungen am 29. April 2000 fanden insgesamt 22 Stiftungsratssitzungen (die meisten unter Teilnahme der Projektbegleiter von m+b), sowie 7 Begehungen vor Ort, oder Zusammenkünfte zur Auswahl von Küchedekor, Plättli, Badezimmerarmaturen, Storen, Schliessplan, Umgebung etc. statt. Es wurden Traktanden von Aushub bis Bauendreinigung behandelt und zum Teil ausgiebig über Farben und Materialien diskutiert. Schlussendlich wurden auch die ersten Wohnungzuteilungen vorgenommen. Administrativ mussten vor dem Bezug, nebst den Mietverträgen, eine Hausordnung, sowie ein Waschplan erstellt werden. Unsere ersten Mieter wurden vom Alterszentrum am 03. Mai 2000 offiziell als Nachbarn begrüsst und ihnen wurde mitgeteilt, welche Dienstleistungen des Alterszentrums sie beanspruchen können. Am Samstag, 24. Juni 2000 und Sonntag, 25. Juni 2000 fand der Tag der offenen Türe statt und der interessierten Bevölkerung konnte eine noch nicht von Anfang an vermietete Wohnung gezeigt werden. Das Interesse war sehr gross, was zur Folge hatte, dass sich weitere Personen für die Eintragung in die Warteliste meldeten.
Mit Verfügung vom 05. November 2001 wurde die Stiftung von der Steuerverwaltung des Kantons Bern steuerbefreit, was unserem sozialen Gedanken Rechnung trug. Die Bauabrechnung vom 21.05.2002 schloss mit einem Gesamttotal von Fr. 2'448'705.25 ab,
dies bei einem Kostenvoranschlag von Fr. 2'493'000.00, d.h. die Anstrengungen, kostengünstig zu bleiben, haben sich gelohnt und trotzdem konnten viele einheimische Handwerker berücksichtigt werden und durften Aufträge für die Stiftung Alterswohnungen ausführen.
Die Warteliste wurde zusehends länger und der Stiftungsrat entschloss sich, einen weiteren Neubau zu planen. Am 18. August 2005 bestätigte die Steuerverwaltung des Kantons Bern, die Steuerbefreiung auch für den beabsichtigten Neubau. Zudem wurde die Leistungvereinbarung vom Gemeinderat von Zweisimmen auch auf den beabsichtigten Neubau ausgedehnt. Zur Prüfung standen zwei Standorte: unterhalb der Praxis von Dr. Zimmerli
und oberhalb des Alterszentrums Bergsonne plus. Der Entscheid des Stiftungsrates fiel schliesslich zugunsten der Landparzelle oberhalb des Alterszentrums Bergsonne plus (ehemaliger Standort des alten Bezirksspitals) aus.
Nach personellen Veränderungen im Stiftungsrat wurde ab Herbst 2006 ein Projekt-wettbewerb gestartet, für welchen Architekt Sigfried Schertenleib vom Architekturbüro Lanzrein + Partner, Thun, als Projektbegleiter gewonnen werden konnte.
Der neue Stiftungsrat setzte sich nun wie folgt zusammen: Barbara Zimmerli (Präsidentin), Bruno Lanz (Geschäftsführer und Kassier), Johannes Matti (Vizepräsident), Therese Hermann und Beat Kämpf (Sekretär).
Zum Projektwettbewerb wurden sechs ausgewählte Architekturbüros eingeladen. Diese hatten die Pläne bis zum 13.04.2007 und die Modelle bis zum 27.04.2007 einzureichen. Es sollten zwölf altersgerechte Wohnungen (neun 2-Zimmerwohnungen und drei 3-Zimmerwohnungen) erstellt werden. Die Jurierung fand an zwei Tagen im Mai 2007 statt.
Als Beurteilungskriterien galten:
Gesamtkonzept/Situation
ortsbauliche und volumetrische Einpassung ins bestehende Ortsbild
Erschliessung Fahrverkehr / Fussgänger
Architektonische Gestaltung des Baukörpers
Qualität der Aussenräume
Qualität der Innenräume
Exposition/Aussicht/Besonnung
Grundrisstypologien, Funktionalität
Verbindung zum Alterszentrum
Uebersichtlichkeit der internen Erschliessungen
Qualität der Wohnnutzungen
Wirtschaftlichkeit
günstiges Kosten-Nutzenverhältnis durch wirtschaftliche Bauweise
wirtschaftliche Konstruktionsprinzipien
unterhaltsfreundliche Materialien
sowie Voraussetzungen für umwelt- und energiebewusste Bauweise.
Den Projektwettbewerb gewann das Projekt „Lodge“ der Brügger Architekten AG, Spiez. Im zweiten Rang war das Projekt „Alpenglühen“ der m+b architekten, Bern und im dritten Rang das Projekt „best age“ der archart gmbh, Lenk. Das Preisgericht hielt in seiner Zusammenfassung fest, dass der Vorschlag „Lodge“ den von der Bauherrschaft formulierten Zielsetzungen sehr nahe komme, indem die Kriterien Einbindung ins Ortsbild, Wohnqualität und Wirtschaftlichkeit in ähnlich hohem Masse erfüllt werden. Nach einigen kleineren Anpassungen während dem Sommer/Herbst 2007 und nach gewissen Vorabklärungen konnte am 13. Dezember 2007 das Baugesuch publiziert werden. Die Baubewilligung ging am 10. März 2008 per Post ein und der Baurechtsvertrag (Erweiterung) konnte ebenfalls am 10. März 2008 verurkundet werden. Der Spatenstich für den zweiten Neubau erfolgte am 09. Juni 2008
Nach einer Bauzeit von knapp einem Jahr fand am 23. Mai 2009 die offizielle Eröffnung der Neubaus an der Bolgengasse 40A statt.
Ab 1. Juni 2009 wurden die Wohnungen durch die neuen Mieter/-innen bezogen.